Vorbericht zur Europameisterschaft in Zürich/Schweiz
Martin Grau gut vorbereitet für seine bisher größte Herausforderung
Wenn am Dienstag, 12.23 Uhr der Startschuss zum Vorlauf über 3000m Hindernis bei den Europameisterschaften in Zürich fällt, wird Martin Grau von LSC Höchstadt für Deutschland an der Startlinie stehen. Dass sich der 22jährigein den letzten Jahren kontinuierlich an die europäische Spitze herangearbeitet hat, ist nicht nur Insidern der Leichtathletikszene mittlerweile bekannt. Nach seiner deutlichen Verbesserung auf 8:24,29 min. in Dessau und dem zweiten Platz bei der Team EM in Braunschweig wird er mittlerweile häufiger in der Region von Passanten erkannt und angesprochen.
Aber was steckt eigentlich hinter diesem Erfolg? Der Biengartner hat sich vor zwei Jahren entschieden ganz auf die Karte Leistungssport zu setzten, kann sich voll und ganz dem Sport als Sportfördersoldat widmen. In Höchstadt findet er neben einem engagiert und seit Jahren erfolgreichen Trainer auch ein starkes Team, das ihm neben den vielen Trainingseinheiten alleine den notwendigen Anschub gibt. Wenn die aktuelle Nummer 8 der europäischen Bestenliste im Vorlauf antritt, hat er in bis zu 12 Trainingseinheiten pro Woche mehr als 4000 Trainingskilometer seit letztem September absolviert, auf drei Kontinenten in insgesamt fünf Trainingslagern sich den Feinschliff geholt, mindestens 3000 mal Hürden oder Hindernisse überquert und für einen Läufer eher ungewohnt tausende von Sprüngen absolviert oder mehr als drei Tonnen Gewichte gestemmt. In den letzten Tagen standen im Training vor allem nochmal Lauf- und Hindernistechnik auf dem Programm, um hier die nötige Kraft für einen sicherlich notwendigen Endspurt zu sparen. 2012 gewann Mahiedine Mekhissi-Benabbad aus Frankreich in 8:33,23 min. den Europameistertitel, eine Zeit die Martin schon dreimal unterboten hat.
Die Europameisterschaften sind mittlerweile sein siebter Auftritt im Nationaltrikot, aber mit Sicherheit sein bisher größter, auch wenn er vor drei Jahren bereits Bronze bei den U20 Europameisterschaften gewonnen hat. Rund 1400 Athletinnen und Athleten aus mehr als 40 Nationen kämpfen in 47 Disziplinen um die Medaillen. Erwartete 370 Millionen Live-TV-Zuschauer werden die Wettkämpfe am Fernsehen verfolgen. Dass ihm so schnell der Anschluss an die Erwachsenklasse gelungen ist freut auch seinen Trainer Markus Mönius, der schon immer an sein großes Potential geglaubt hat.
Der Vorlauf wird vom ZDF live übertragen und wenn er wieder sein Rezept für ein gutes Rennen gefunden hat, dann dürfen wir ihn am Donnerstag um 20.45 Uhr live bei der ARD unter den besten 15 Athleten Europas nochmal anfeuern. Vor Ort werden dann nicht nur seine Eltern und Trainer sein, sondern auch zahlreiche Freunde und Teamkollegen. Zuletzt aktualisiert: 10. August 2014