Wettkämpfe in Bilbao/Spanien und Schweinfurt
Martin Grau mit Auftritt in Spanien nicht zufrieden – Theo Schell mit schwachem Auftritt bei Bayerischen
Es gibt so Tage, da will es einfach nicht so laufen. So geschehen am vergangen Samstag bei den Hindernisläufern des LSC Höchstadt. Rein kronologisch gesehen musste zuerst Theo Schell bei den Bayerischen über 2000m Hindernis antreten. Auf dem Papier sollte er um den Titel mitlaufen, denn nur Tim Jäger aus Penzberg hatte die gleiche Bestzeit wie der Höchstadter aufzuweisen. Im Rennen ließ er sich aber bereits nach 600m von der Spitze zurückfallen, fand sich kurze Zeit später sogar am Ende der Verfolgergruppe wieder und attakierte nur im Mittelteil nochmal nach einem lautstarken Zuruf seines Trainer Markus Mönius. Dieses Aufbäumen hielt aber nur kurz an, verkrampft musst er sich sogar ans Ende des Feldes zurückfallen lassen und finishte als Vorletzter in 6:11,88 min., weit entfernt von seinem eigentlichen Leistungsvermögen. Am Ende reichte es nicht einmal zu einer Medaille mit Platz 4. Im Anschluss sprach der Höchstadter Chefcoach deutliche Worte mit seinem Schützling, da dieser in letzter Zeit viel alleine trainiert hatte und mit dem fehlenden Selbstvertrauen seine Rennen aktuell antritt.
Martin Grau reiste mit seinem Nationalkaderkollegen Philipp Reinhard (Jena) ins 2000 Kilometer entfernte Bilbao/Spanien. Der Biengartner musste nach seiner Wadenverletzung eine Zwangspause einlegen und verpasste so die Qualifikation für die Team EM in Lille/Frankreich. Auch der Jenaer hatte keinen guten Start in die Hindernissaison und so entschloss man sich gemeinsam nach Nordspanien zu reisen. Vom Papier her konnte es ein gutes Rennen mit Zeiten um die 8:30 min werden, genau dass, was Martin Grau aktuell in den Beinen hat. Doch Hindernisrennen haben ihre eigenen Gesetze. Mit 30 Minuten Verspätung ging es auf die betonharte Bahn. Vom Start weg lief die Uhr im Zielbereich nicht mit, für die Athleten ohne Betreuer eine schwierige Situation, denn speziell im Mittelteil ist die Zeitkontrolle alle 400m extrem hilfreich. Als dann noch der Tempomacher bereits am dritten Wassergraben stürzte, waren die Führenden auf sich alleine gestellt. Martin lief clever immer auf Position 2 bis 3, spürte aber ca. 800m vor dem Ziel, dass das Tempo zu niedrig wurde. So übernahm er die Führung und nur ein Läufer aus Uganda konnte ihm folgen. 300m vor dem Ziel hatte dieser noch ein paar Körner mehr und zog an dem Höchstadter wieder vorbei. Im Ziel stoppte die Zeit für Martin Grau bei 8:38,29 min., was eine leichte Verbesserung zu Jena bedeutete, aber lange nicht, was möglich wäre. Dies bestätigte er auch in einem Anruf nach dem Rennen bei seinem Trainer: „Die Wade hat gehalten, im Ziel war ich weniger platt als nach dem Abschlusstraining am Dienstag, ich brauch unbedingt noch ein weiteres Rennen.“ Dies ist auch nötig, wenn er die geforderte Norm von 8:35 min. zur Universade bis Qualischluss 2.7. noch erreichen will. Damit stecken er und sein Trainer aber in einer Zwickmühle. Das einzig schnelle Rennen findet bereits am Mittwoch in Ostrava/Tschechien statt, eine kurze Zeit für eine Zusage des Meetingchefs und für die Regeneration.