DM U23
Deutsche U23 Meisterschaften in Göttingen
Trumpfkarte Martin Grau sticht über 3000m Hindernis
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde Martin Grau bei den deutschen U23 Meisterschaften in Göttingen. Der 21jährige Biengartner sicherte sich überlegen den deutschen Meistertitel über 3000m Hindernis und konnte sogar im Ziel ein kleines Freudentänzchen aufführen. Vom Start weg übernahm er die Führung, machte aber erst 900 Meter mit einer Tempoverschärfung ernst und legte mehre Meter zwischen sich und seine Verfolger. In 8:50,12 min. holte er sich seinen zweiten deutschen Einzeltitel und kann nun konzentriert die abschließende Vorbereitung für die U23 Europameisterschaften Mitte Juli angehen. Dort lautet das Minimalziel Endlauf für die aktuelle Nummer 4 in Europa. Nicht ganz so erfolgreich verlief der Auftritt von Konstantin Wedel. Platz 4 bedeuteten zwar die gleiche Platzierung wie im letzten Jahr in Kandel, aber die 9:04,6 min. sind kein wirklicher Fortschritt zum Auftritt in Dessau. Vor allem im Mittelteil verpasste er den Anschluss an das Führungstrio und musste dann das Rennen völlig alleine zu Ende laufen. Trainer Markus Mönius sieht neben einer noch nicht optimalen Tempohärte vor allem Probleme beim Selbstvertrauen des Boxdorfers, der nach einem starken ersten Hindernisjahr 2012 seiner letztjährigen Form etwas hinterher läuft. Aber noch bleiben genug Saisonrennen für deutliche Fortschritte.
Marco Kürzdörfer ging über 1500m an den Start, auch wenn mit nur 13 Startern über 800m sicherlich bessere Endlaufchancen möglich gewesen wären. Im ersten von zwei Vorläufen übernahm er fast das komplette Rennen die Führungsarbeit, um über eine gute Zeit sicher den Endlauf erreichen zu können. Fast ging diese Taktik schief, da er wie in den Rennen zuvor auf den letzten Metern deutlich an Boden verlor und in 3:52,06 min. als Gesamtzwölfter gerade noch den Endlauf erreichte. Vermutlich wurde aber bereits letzte Woche durch eine Blutanalyse die Ursache gefunden. Der Chemiestudent leidet unter erheblichen Ferritinmangel und übersäuert somit vor allem in der Endphase eines Rennens. Im Finale kam ihm der sehr langsame Rennverlauf sehr zu Gute. Geschickt am Ende des Feldes konnte er diesmal auf der Zielgeraden nochmal angreifen und platzierte sich in einem extrem engen Einlauf auf Platz 8 mit neuer Saisonbestleistung von 3:51,58 min., mit nur 1,18 Sekunden Rückstand auf Platz 3. Nach einer entsprechenden Behandlung in den nächsten Tagen hofft sein Trainer, dass der ehemalige deutsche 800m Meister zu alter Stärken zurück finden wird.
Tobias Budde erwischte im Vorlauf über 800m keinen guten Tag. In 1:56,05 min. blieb er deutlich über seiner Bestleistung. Viel besser machte er es in der abschließenden 3x1000m Staffel. Als Startläufer konnte er Christina Amon bei seiner ersten Einzel DM als dritten nach 2:30,5 min auf die Runde schicken. Dieser verlor zwar den Anschluss an die Top 4, kämpfte aber bis zum Schluss und übergab nach 2:32,5 min. an Marco Kürzdörfer. Dieser versuchte gut 1,5 Stunden nach seinem 1500m Finale die Lücke zu schließen, aber auch die anderen Team schickten ihre Besten als Schlussläufer auf die Bahn. Mit einer Einzelzeit von 2:27 min. und einer Gesamtzeit von 7:30,73 min. belegte man Platz 5 hinter Magdeburg, Rostock, Wattenscheid und Braunschweig. Damit bewiese das Top-Team des TSV Höchstadtein weiteres mal, dass man als kleiner Verein in der deutschen Spitze mitmischen kann. So hatte auch der mitgereiste Eltern-Fanclub allen Grund ein kleines Freudentänzchen aufzuführen.