Anhalt Meeting
Beim Internationalen Leichtathletik Meeting in Dessau (Sachsen- Anhalt) qualifizierte sich der Höchstadter Hindernisläufer über 3000m, Martin Grau, zum vierten Male für eine internationale Meisterschaft: die U23-Europatitelkämpfe in Tampere/Finnland. Konstantin Wedel zahlte noch Lehrgeld.
Bereits 2012 startete Martin Grau vom TSV in Dessau. Damals waren die Vorzeichen nicht so gut wie am vergangenen Freitag. Nach langwieriger Verletzung kam er als Vorletzter ins Ziel. In diesem Jahr lief es deutlich besser. Nach verletzungsfreiem Wintertraining und vier Trainingslagern, davon vier Wochen in der Höhe von Flagstaff, deutete sich bereits im Training ein Leistungssprung an. Für die U23-Europameisterschaften in Tampere/Finnland musste der Hindernisspezialist eine Zeit von 8:46,00 min. unterbieten. Das 18-köpfige internationale Feld fing mit 2:43 min. auf dem ersten Kilometer recht flott an. Martin Grau hielt sich anfänglich geschickt zurück und überquerte nach ca. 2:48 min. die Kilometer-Marke, für Trainer Markus Mönius immer noch einen Tick zu schnell.
Nach einem etwas langsameren zweiten Kilometer musste er die Führungsarbeit des fünfköpfigen Verfolgerfeldes übernehmen. Meter für Meter setzte er sich von seinen direkten nationalen Konkurrenten ab. Zuerst strich der ehemalige deutsche Vizemeister Felix Hentschel (LG Bamberg) die Segel. Auf den letzten 600m schüttelte er den aktuellen deutschen Juniorenmeister Benedikt Karus von der LG Nordschwarzwald ab, der ihn im letzten Jahr noch überlegen geschlagen hatte. Schließlich musste er noch „Hindernisumsteiger“ Rico Schwarz (ASV Erfurt) abreißen lassen. In 8;42,60 min. unterbot er seine bisherige Bestleistung um fünf Sekunden und ist damit sicher für Finnland Mitte Juli qualifiziert. Gleichzeitig wurde der Biengartner zweitbester Deutscher hinter dem an der Spitze wie entfesselt laufenden Steffen Uliczka. In der aktuellen europäischen Bestenliste wird er auf Platz 3 hinter einem Briten und Russen geführt.
Nicht so gut lief es für Konstantin Wedel. Der U20-WM-Teilnehmer von 2012 wollte erstmals unter neun Minuten laufen und liebäugelte ebenfalls mit der EM-Norm. Nach Job-Wechsel und deutlicher Trainingssteigerung war bei ihm eine Leistungssteigerung zu erwarten. Bis 2000m lief er auf eine Endzeit von 8:54 min., dann kam der Einbruch. Mit einem Schlusskilometer von 3:11 min. wurde dieser Traum zerstört. Völlig frustriert verließ er nach 9:06,52 min. das Stadion. Trainer Markus Mönius stellte in seiner ersten Analyse fest, dass der Boxdorfer die neuen hohen Trainingsumfänge erst noch verkraften muss und vermutlich erst 2014 einen messbaren Leistungssprung zeigen wird.
Auf der Rückfahrt ergab sich auf einer Autobahnraststätte noch eine Zusammenkunft mit Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann, der zuvor das Meeting in Dessau moderiert hatte. Über eine Stunde konnten sich Athleten und Trainer Markus Mönius mit dem Kenner der Leichtathletikszene austauschen und ein Foto mit ihm machen.