Bayerische Hallemeisterschaften der Aktiven/U18 in Fürth
Die bayerischen Hallenmeisterschaften haben schon größere Teilnehmerfelder gesehen – das war der einhellige Tonus vieler langjähriger Kenner der Szene. Viele Gründe sind dafür anzuführen, im Nachwuchsbereich fehlt die breite Basis der leistungsstarken Athleten, bei den Erwachsenen spielen verschiedene Gründe zu teilweise beängstigend dünnen Starterfeldern. Wenn dann im Mittelstreckenbereich die LG Telisfinanz Regensburg gar keine männlichen Aktiven an den Start schickt und auch der LSC Höchstadt nur zwei Aktive melden konnte, dann stehen über 800m nur fünf und über 1500m gar nur drei Teilnehmer an der Startlinie. Silber und Bronze über 800m durch Marco Kürzdörfer und Florian Lang sowie Bronze am zweiten Tag durch Kürzdörfer über 1500m sollen damit nicht minder wertvoll sein.
Dass die Zeiten am Ende doch noch meisterschaftswürdig wurden ist vor allem Marco Kürzdörfer vom LSC Höchstadt zu verdanken. Der Chemiestudent im Masterstudiengang konnte im Winter aufgrund zahlreicher Praktikas nicht so umfangreich trainieren, machte aber in den letzten Trainingseinheiten einen guten Eindruck. Da er schon vorher beschloss sich nicht ernsthaft für die deutschen Hallenmeisterschaften zu qualifizieren, drückte er auf den ersten 400m des 800m Rennes nicht aufs Tempo. Nach den ersten zwei Hallenrunden übernahm er aber die Führung und absolvierte einen wahren Steigerungslauf. Nur David Genck von der LG Donau Ries, der die Einzelnorm bereits in der Tasche hatte, konnte folgen. Auf der Ziellinie schnappte er dann Kürzdörfer die fast sichere Goldmedaille in 1:53,46 zu 1:53,54 min. weg.
Besser machte es Florian Lang, der sich erst etwas abfallen ließ, dann aber den 400m Hürdenspezialisten Tobias Giehl aus München auf der Ziellinie noch abfing und in 1:57,25 min. seine erste Einzelmedaille gewann. Tags darauf stelle sich Kürzdörfer erneut an die Startlinie über 1500m, doch die Erkältung, die im schon am Vortag etwas zu schaffen machte, sollte während des Rennes richtig zum Tragen kommen. Bis 1000m sah es noch gut aus und einer Zeit deutlich unter vier Minuten, dann musste er abreisen lassen und kam als dritter in 3:58,71 min. ins Ziel.
Lea Heidenreich, als Jüngste des U18 Feldes über 60m gemeldet, wollte ihre Siegerzeit von München bestätigen. Damit wäre auch eine Endlaufchance möglich gewesen. Im Vorlauf war sie noch etwas nervös gegen die doch deutlich ältere Konkurrenz. Mit 7,99 Sekunde qualifizierte sie sich aber sicher für den Zwischenlauf. Zweieinhalb endlose Stunde bis zum Semifinale vergingen, in dem sie aber deutlich lockerer aussah und sich mit 7,95s als einzige des Jahrgangs 2000 für den Endlauf qualifizieren konnte. Im wohl stärksten Finale seit vielen Jahren schlug sie sich trotz langen Wartens – die Zielkamera viel zwischendurch aus – beachtlich und belegte Platz 6 in 7,96s.