Bayerische Langstaffelmeisterschaften – Rolf Watter Sportfest
Team I besiegt starke Regensburger Staffel, Team II auf Platz 4 – Viola Mönius mit starken 100m
Traditionell beginnen die bayerischen Freiluftmeisterschaften der Leichtathleten mit den Langstaffelmeisterschaften, bei denen die Höchstadter Läufer seit vielen Jahren immer mindestens eine Medaille mit nach Hause gebracht haben. In diesem Jahr schien aber zumindest der Titel in der Männerklasse an die LG Regensburg vergeben zu sein. Kurt Ring, der Macher in der Donaustadt, konnte fast ausschließlich seine besten Teams an den Start bringen, denn aufgrund der Abstinenz im letzten Jahr fehlten den Regensburgern bei den Männern und Frauen die Qualis für die deutschen Meisterschaften. Auch der LSC Höchstadt konnte nicht ganz in Topbesetzung antreten, Bastian Grau braucht noch einige Zeit nach seinem Ermüdungsbruch, doch Tobias Budde an der Seite von Marco Kürzdörfer und Martin Grau gewann schon so einige wichtige Rennen für den LSC.
So sollte die bessere Taktik im Kampf um den Staffelthron am Ende entscheiden. Insgesamt zehn Team, darunter je zwei aus Regensburg und Höchstadt standen an der Startlinie. Tobias Budde machte auf den ersten 700m das Tempo und übergab knapp hinter Regensburg nach ca. 2:30 min. auf Marco Kürzdörfer. Dieser ging etwas angeschlagen ins Rennen. Nach seinem privaten Ausflug zu einem Charitylauf in München, bei dem er am Stück über 50 Kilometer absolvierte, bekam er in der Folgewoche etwas Beugerprobleme. Im Rennen selbst war davon nichts zu sehen. Er setzte sich taktisch klug hinter den eigentlichen Langstreckler Philip Pflieger, um 300 Meter vor der nächsten Übergabe den Turbo zu zünden. Mit einer 56er Schlussrunde bracht er das LSC I Team mit gut 20 Meter in Führung. Schlussläufer Martin Grau, der erst kurz zuvor aus seinem zweiten Höhentrainingslager aus den USA zurückgekehrt war, zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen und legte wie ein D Zug los. In seinem Nacken saß kein geringerer als die aktuelle Nr. 2 über 1500m in Deutschland, Florian Orth. Dieser versuchte mit allen Mitteln die Lücke zu schließen, aber der Hindernisspezialist hielt dagegen. Auf der Zielgeraden gab es dann einen packenden Zweikampf, den der Biengartner für sich entscheiden konnte. Beide Teams trieben sich damit zu absoluten nationalen Spitzenzeiten von 7:18,35 zu 7:19,22 min. Die Einzelzeiten von Grau (2:21 min.) und Orth (ca. 2.19 min.) sind ebenfalls nationale Spitzenklasse. Damit sicherte sich der LSC Höchstadt in dieser Situation überraschend den bayerischen Meistertitel. Team II des LSC mit Christian Amon, Florian Lang und Alexander Barth wollte neben einer guten Platzierung auch die Norm von 7:40 min für die Deutschen unterbieten. Doch Christian Amon erwischte einen rabenschwarzen Tag, eine Erkältung hätte ihn fast außer Gefecht gesetzt und so konnte er nicht an seine Trainingsergebnisse herankommen. So blieb am Ende Platz 4 in 7:46,50 min. und die Gewissheit, dass auch die Zeiten aus dem letzten Jahr für einen Start herangezogen werden können.
Nach nur 2 Tagen Pause absolvierten Marco Kürzdörfer und Tobias Budde beim traditionellen Rolf Watter Sportfest in Regensburg ihren ersten Start über 1500m. Das mit über 500 Aktiven gut besetzte Meeting bot auch in den Mittelsterecken starke Felder. Im Hauptlauf der Männer sollte eigentlich bereits die Norm von 3:49,00 min. für die DM fallen. Doch ein verbummelter erster Kilometer in 2:34 min. machte das Unterfangen unmöglich. Als auf den letzten 400m die Post abging konnte Kürzdörfer auf Rang 5 kurzzeitig nicht folgen, kämpfte sich aber auf der Zielgerade wieder heran und finishte in 3:52,48 min. auf Platz 3. Tobias Budde fehlte die Kraft nach dem Staffelrennen und kam erst auf Platz 9 in 4:04,67 min. ins Ziel. „Freizeitläufer“ Alexander Barth überraschte wieder einmal sich und seinen Trainer. Der Jurastudent, der durch sein Studium nicht so häufig trainieren kann, lief in seinem ersten 400m Rennen überhaupt zu sehr guten 52,07 Sekunden auf Gesamtplatz 4 der Männer. Das größte Ausrufezeichen des LSC Teams setzte aber die jüngste Höchstadterin. Viola Mönius nutze die perfekten Sprintbedingungen mit Wärme und Rückenwind, um sich von 13,31 Sekunden zuvor auf starke 12,89 Sekunden zu verbessern. Damit gewann sie nicht nur überlegen die Klasse W14 mit 8/10 Sekunden Vorsprung, sie belegt damit auch aktuell Platz 2 in der bayerischen Bestenliste.